11. TEMELIN KONFERENZ 2020
Atomkraft weltweit am Aussterben
Atomkraft ist zu teuer, liefert zu langsam und kommt zu spät. Das ist das Fazit der hochkarätigen Experten aus Tschechien und den Niederlanden auf der 11. Temelin-Konferenz, die diesmal am vergangenen Samstag Online stattfand. Bei einer Verdopplung der atomaren Kapazität weltweit wären das in 2050 nur weniger als 4% Treibhausgasverringerung. Das heißt mehr als 30 neue Reaktoren müssten jährlich ans Netz gehen - von jetzt bis 2050!
Wunsiedel, Budweis, Amsterdam, Bayreuth, Weiden. 31.10.2020.
"Die Hochrisikotechnologie Atomkraft ist weltweit ein aussterbendes Gewerbe" sagt Brigitte Artmann, die Veranstalterin der 11.Temelin Konferenz. Sie ist die Sprecherin der BI STOPPT TEMELIN und der Grünen im Fichtelgebirge. „Unsere Referenten belegen das.“
Der erste Referent, Dipl. Ing. Dalibor Stráský aus Tschechien, studierte Kerntechnik an der Technischen Universität in Prag. Er ist der Anti-Atom-Beauftragte des Landes Oberösterreich.
Dalibor Stráský sagte „Die tschechische Politik nutzt die Ablenkung der Aufmerksamkeit zur Coronakrise aus und versucht die Umsetzung der wirtschaftlich völlig unrealistischen Pläne für den weiteren Ausbau der Kernkraft in Tschechien durchzuboxen. Dies auch für den Preis der Verletzung des europäischen Rechts.“
Er bezog sich auf Nachfrage aus dem Publikum hier auch auf die Endlagersuche, die in Tschechien nicht durch Gesetze abgedeckt ist. Lediglich die Endlagersuchbehörde SURAO selbst ist im Gesetz verankert, sagte der Referent. Er bemängelte deshalb, dass der mögliche Endlagerstandort am Kernkraftwerk Temelin niemals der durch Europarecht vorgeschriebenen grenzübergreifenden Strategischen Umweltprüfung unterzogen worden ist. Tschechien hat derzeit noch vier Standorte in der Auswahl, einen in der Nähe von Pilsen an der bayerischen Grenze, einen am AKW Temelin und zwei in der Nähe der österreichischen Grenze bei Brünn.
Zu den technischen Schwierigkeiten der tschechischen Atomkraftwerke zählte er unter anderem die vibrierenden Turbinen in Temelin, diverse Schnellabschaltungen und dass man Block 2 des Kernkraftwerks Dukovany monatelang still stehen lassen musste, weil man ihn auch nach mehrfachen Versuchen einfach nicht mehr ins Laufen bekommen konnte. Dennoch haben alle tschechischen Atomreaktoren Laufzeitverlängerung bekommen.
Unter den Teilnehmern war auch Hilde Lindner-Hausner von der BI WAA NAA in der Oberpfalz. Sie war entsetzt über die unbefristete Betriebsgenehmigung für den Reaktorblock Temelin 1. Wegen einer defekten Schweißnaht wird er seit Jahren als Risiko gesehen.
Der zweite Referent, Dipl. Ing. Jan Haverkamp aus den Niederlanden, ist Kernenergieexperte bei Greenpeace und WISE. Er lebte lange in Tschechien und Polen.
"Atomenergie wird in Europa überall wieder heiß diskutiert, und die Diskussion wird angefeuert durch Fehlinformationen und populistische Statements. Die Realität ist allerdings, dass Atom im sicheren Abgang ist. Statt in Ländern wie den Niederlanden, Polen und Tschechien über überteuerte Neuprojekte zu diskutieren, oder über noch nicht existierende, neue Kraftwerksentwürfe, ist es jetzt höchste Zeit sich um eine wirklich saubere europäische Klima- und Energiewende zu kümmern." sagte Jan Haverkamp, Kernenergieexperte bei Greenpeace und WISE.
Jan Haverkamp erklärte die Atompolitik in Europa und hinterfragte die These, ob die Atomrenaissance in Europa jetzt wirklich losgehen würde. In amüsanter Weise stellte er die allgemein bekannten Phrasen vor, die von der Atomlobby verbreitet werden und widerlegte sie mit Fakten. Sein Fazit war, dass Atom zu teuer ist. Er bezog sich hier auch auf den Vizepräsidenten der EU-Kommission Frans Timmermans, dass der atomare Abfall sehr, sehr teuer ist. Haverkamp sagte, dass Atom zu wenig liefert. Bei einer Verdopplung der Kapazität weltweit, wären das in 2050 nur weniger als 4% Treibhausgasverringerung. Das heißt mehr als 30 neue Reaktoren müssten jährlich ans Netz gehen, von jetzt bis 2050! Atom liefert zu langsam mit Bauzeiten zwischen 6 und 20 Jahre. Atom hat ein zu großes Risiko und Atom liefert ein unlösbares Atommüllproblem – man kann nur die Risiken verkleinern, aber sie nicht völlig loswerden.
Susanne Bauer, die Moderatorin der Konferenz und Bezirksvorsitzende der Grünen Oberfranken aus Bayreuth, resümierte zur Atommüll-Problematik: "Keiner will ihn haben, den strahlenden Müll, den uns die fehlgeleitete Energiepolitik von CDU/CSU beschert hat, nun gilt es verantwortungsvoll damit umzugehen um existentielle Gefährdungen zu vermeiden. Mit dem Wissen um diese Gefahren und Unwägbarkeiten sowie die unabschätzbaren Kosten ist die weitere Produktion von Atommüll hier wie dort endlich zu beenden - besonders dringend im Fall des maroden Reaktors im tschechischen Temelin: der ist nur wenige Kilometer Luftlinie von uns entfernt, die gefährlichen Vorfälle häufen sich und ein endgültiges Abschalten auch dieses AKWs ist dringend geboten."
Seit 10 Jahren veranstalten die BI STOPPT TEMELIN und die Grünen im Fichtelgebirge die Temelin Konferenzen. 9x schon tagte man mit internationalem Publikum direkt am und im Kernkraftwerk Temelin. Einmal in München. Jetzt wegen dem Coronavirus digital im Internet.
Am Freitag, den 04.10.2019, berichtet der international tätige Atom-Experte Jan Haverkamp von Nuclear Transparency Watch auf einer öffentlichen Veranstaltung und Pressekonferenz um 10:00 in Marktredwitz im Hotel Meister Bär* über Endlager im Granit in Deutschland, Tschechien und Europa, sowie über die Ausbaupläne und die Laufzeitverlängerung der tschechischen AKW Temelin und Dukovany.
Der Niederländer Jan Haverkamp lebte lange in Tschechien, arbeitete dort für Greenpeace und war mit der Umweltschutzorganisation in Tschernobyl und Fukushima. Für Nuclear Transparency Watch und die ostbayerischen Anti-Atom-Initiativen begleitet er die Endlagersuche in Europa und in Deutschland. Er ist Referent der Temelin Konferenz, die am 05.10.2019 in der Umgebung des AKW Temelin zum 10. Mal stattfindet. Organisatoren der Veranstaltung in Marktredwitz und der Konferenz in Tschechien sind die GRÜNEN Fichtelgebirge und die BI STOPPT TEMELIN
AKW TEMELÍN - SCHWEISSNAHT 1-4-5 VOR DER UN
Temelín-Gegner wollen Akteneinsicht – Dampfwolke am Samstag über dem Reaktor
Foto: Temelin (31) Copyright Albert Artmann,
Temelín, Marktredwitz, 08.10.2019. Das Kernkraftwerk Temelín begrüßte die internationalen Teilnehmer der 10. Temelin Konferenz am
vergangenen Samstag, dem 05. Oktober 2019, um circa 10:10 mit einer Dampfwolke, die mit lautem Getöse aus dem Reaktorgebäude 1 oder aus der dahinter liegenden Maschinenhalle von Reaktor 2
ausströmte. Jan Haverkamp von Greenpeace hat diesen Vorfall selbst beobachtet und sagt dazu: "Das Infozentrum des Kraftwerks
informierte, dass es sich um das Ablassen von Überdruck handle. Für mich war es eine starke Erinnerung an die vielen ungeklärten Probleme des Kraftwerks, wie die gefährliche Schweißnaht am
Reaktor des ersten Blocks.“
Die Schweißnaht mit der Nummer 1-4-5 dokumentiert einen unglaublichen Pfusch am Bau. 1994 wurde ein 80 cm dickes Rohr um 180 Grad verkehrt herum
direkt ans Reaktorfass von Block 1 angeschweißt. Als man den Fehler bemerkte, schnitt man diese Schweißnaht heimlich und brutal ab, drehte das Rohr und schweißte es genauso heimlich wieder an.
Experten sagen, es ist keine Frage ob, sondern wann der Reaktor explodiert. Materialexperten fordern Akteneinsicht. Die im Jahre 2000 zuständige Inspektorin der tschechischen Atomaufsicht, Jana
Kroupova, sagt bis heute „diese Schweißnaht hält nicht unter Stress.“ Sie bekam einen Maulkorb. Die Akte 15/2001/SUJB ist unter Verschluss.
Die Teilnehmer der Temelín Konferenz beschlossen mit einer Beschwerde vor dem bei der UN in Genf angesiedelten Aarhus Komitee die Herausgabe
der zur Schweißnaht 1-4-5 gehörenden Akte 15/2001/ SUJB von Tschechien zu verlangen. Die Aarhus Konvention ist die Umweltkonvention und regelt u.a. den Zugang zu Information.
Die Organisatorin der Konferenz, die Wunsiedler Grünen Kreisrätin Brigitte Artmann, ist froh, dass "nun endlich wieder Bewegung in die Sache
kommt." Mehrere Ansätze an diese Akte zu kommen wurden vom Temelín-Betreiber CEZ, von der tschechischen Regierung und dem deutschen Bundesumweltministerium blockiert.
Veranstaltet wurde die Konferenz von den Grünen Fichtelgebirge, der BI STOPPT TEMELÍN, der Aarhus Konvention Initiative und der BI WAA
NAA.
Die ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen und heutige Passauer Kreisrätin Halo Saibold kennt das Problem Temelín schon sehr lange.
Sie sagt „Seit der Planungsphase befasse ich mich mit diesem AKW. Es ist ein einmaliges Experiment: Eine Kombination von russischer und
amerikanischer Technik gibt es sonst nirgends! Westinghouse hat nach der Wende das AKW fertiggebaut - ohne Baupläne o.ä. der Russen! Die Schweißnaht-Affäre muss endlich geklärt werden! Nach dem
letzten Besuch ist noch einmal deutlich geworden, wie wenig verantwortungsvoll die CEZ mit diesem Risiko-Reaktor umgeht. Die neuesten Katastrophenpläne der CEZ beziehen sich nur auf 13 km(!!) im
Umkreis - "denn es geht ja in die Luft und der Wind verteilt die Radioaktivität...." Originalaussage von CEZ! Was das für uns in Passau bedeuten kann, zeigte Tschernobyl! Die Förderung von
regenerativen Energien muss Vorrang in den Beziehungen zu Tschechien haben!"
Der 17 jährige Karl Beneš von der deutschen Grünen Jugend
ist gebürtiger Tscheche und Mitglied der Fridays For Future Bewegung. Er sagt "Dieses Atomkraftwerk hat mir deutlich
gemacht, dass man vor dieser Energieform Respekt haben muss, weil sie nicht beherrschbar ist. Die Kernenergie darf nicht gegen den
Klimawandel ausgespielt werden, denn sie ist nicht klimaneutral.“ Betroffen gemacht hat ihn das Kreuz mit der Aufschrift „Gedenke
Tschernobyl“ auf dem Friedhof direkt hinter den beiden Temelín-Reaktoren.
Hilde Lindner-Hausner von der BI WAA NAA aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab in der Oberpfalz mahnt eindringlich: "Wir dürfen nicht
warten bis die Katastrophe eintritt. Die Schweißnaht-Akte muss herausgegeben werden. Weitermachen mit Atomkraft ist keine Option wegen des Risikos und keine Lösung für das Klima. Sie ist zu
gefährlich und deshalb inakzeptabel, außerdem zu schmutzig, zu teuer, zu aufwändig und zu langsam um die zunehmende Erderhitzung zu stoppen. Somit Zeit- und Geldverschwendung. Erneuerbare
Energien sind billiger und schneller einsetzbar und vor allem risikoarm."
Udo Benker-Wienands von der ökologischen Bildungsstätte im oberfränkischen Hohenberg sieht zusätzlich ein Problem in der Endlagerung. „Neben den aktuellen Problemen im AKW selbst, die große Sorgen machen müssen, darf man die langfristigen Gefahren nicht vergessen. Derzeit werden in einer einfachen Fabrikhalle schon etwa 50 Behälter mit abgebrannten Brennstäben gelagert. Dies ist eine ungeheuerliche Gefährdung der gesamten Region. Ein Unfall oder ein Terroranschlag hätte mit Sicherheit schlimmste Auswirkungen auf die bayerischen Grenzregionen. Ungelöst ist auch in der Tschechischen Republik die Frage der Endlagerung hochradioaktiver Abfälle. Das aktuelle Konzept ist eine ganz schlechte Satire.“
Der in Tschechien lebende
Österreicher Bernhard Riepl vom Verein Sonne und Freiheit stellte fest: „Ich finde es toll, dass 30 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges sich unsere grenzüberschreitenden Kontakte im
Jahresabstand entwickeln und wirklich zu einem gegenseitigen Lernen werden. Eine funktionierende Demokratie, insbesondere über Landesgrenzen hinweg, braucht das auch ganz dringend, wenn Europa
funktionieren soll. Wir nehmen diese Herausforderung an und verlangen einfach Transparenz. Das haben die Dissidenten vor der Wende erfolgreich gemacht, und das ist auch die beste Basis in der
Auseinandersetzung mit der Atomlobby, eine in ihrem Kern totalitäre Technologie. Sie kann mittlerweise ja auch Kostenargumente nicht mehr zu ihren Gunsten anführen. Was sie aber wieder verstärkt
versucht, ist, die Klimadebatte zu missbrauchen. Da heisst es durchaus wachsam zu sein! Ich danke Brigitte Artmann und den Grünen aus dem Fichtelgebirge für ihre Hartnäckigkeit und freue
mich, zusammen mit ihnen und der kritischen Zivilgesellschaft in Tschechien unseren Austausch 2020 fortzusetzen und auszubauen".
Der in Pilsen lebende František Řezáč hat am Gehäuse der
großen Turbinen von Temelín mitgearbeitet. Er erklärte die Verflechtungen von Škoda JS aus Pilsen mit der russischen Staatsfirma Rosatom. Škoda JS expandiert in
Pilsen und baut dort neu Castoren, die jetzt im AKW Temelín verwendet werden. Bisher bezog man Castoren für die abgebrannten Brennstäbe
aus Deutschland.
Kontakt: Brigitte Artmann
Kreisrätin/Kreisvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN KV Wunsiedel
Tel +49 923162821, Mobil +49 1785542868,
brigitte.artmann@gruene-fichtelgebirge.de
Veranstalter: Grüne Fichtelgebirge, BI STOPPT TEMELIN, Aarhus Konvention Initiative
BITTE BEACHTEN:
Anmeldung unbedingt erforderlich bei Brigitte Artmann: brigitte-artmann@gmx.de, 0178 5542868.
Änderungen im Programm möglich. Konferenzsprache ist Deutsch. Wir werden aber bei Bedarf auch in Englisch und Tschechisch erklären. Teilnahme mit eigenem PKW und auf eigene Verantwortung. Bitte tschechische Kronen mitbringen für Verpflegung. Hotels und Pensionen kann man ohne Probleme bei den bekannten Anbietern im Internet buchen.
Warum es die TEMELIN KONFERENZEN gibt, und wo das Problem bei Temelin generell liegt, das findet man auf Deutsch, Englisch und Tschechisch bei der Petition STOPPT TEMELIN:
www.change.org/p/atomkraftwerk-temelin-i-sofort-abschalten-svenjaschulze68
Programm:
Freitag, 04.10.2019
Wer mag, Treffen am Abend in Hluboka nad Vltavou.
Ice Hockey Restaurant www.solidnisance.cz
Samstag, 05.10.2019
09:00 Treffpunkt am Park Hotel Hluboka www.parkhotel-hluboka.de
Abfahrt zum AKW Temelin. Wenn möglich Besichtigung des Infozentrums am AKW Temelin. Bitte die dort angeschlagenen Regeln beachten. Fotografieren ist im Infozentrum nur im speziell dafür vorgesehenen Raum erlaubt.
12:00 Beginn der Rundfahrt
U.a. mit Begutachtung des geplanten Endlagerstandortes zwischen dem AKW und Hluboka, mitten in schönster südböhmischer touristischer Landschaft, sowie Besichtigung des Stausees an der Moldau, aus dem das Kühlwasser für das AKW Temelin entnommen wird. Mittagessen um 14:00 im Relax Hotel Pelikán relaxhotelpelikan.cz an der Moldau.
Die Themen werden während der Besichtigung im Infozentrum, bzw. während der Rundfahrt besprochen. Mit Jan Haverkamp von Nuclear Transparency Watch ist ein Experte für russische Reaktoren und den div. Klagen und Beschwerden gegen div. AKW in Europa dabei.
1. Sachstand Temelin 1 und Schweißnaht 1-4-5 Akte 15/2001/SUJB und der anderen Schweißnähte - Über Jahrzehnte währender Betrug mit Röntgenaufnahmen an allen Schweißnähten an allen sechs tschechischen Reaktoren.
2. Laufzeitverlängerung Temelin 1 und 2!
3. Laufzeitverlängerung Dukovany - Stand der Beschwerde und die Auswirkungen anderer Verfahren darauf. Ein Bündnis von NGO aus Tschechien, Österreich und Deutschland hat Beschwerde eingelegt.
4. Neubau Dukovany – Grüne Oberfranken: Kein Geld von deutschen Banken für Reaktorausbau! www.ursula-sowa.de/2019/07/16/atomausstieg-bedeutet-auch-ausstieg-aus-geldgeschaeften-mit-atomkraft/
5. Stand der Beschwerde gegen PAKS II – Ein Bündnis europäischer NGO und Greenpeace Energy haben Beschwerde eingelegt.
6. Atomunfall am Weißen Meer - Vor ein paar Tagen gab es am Weißen Meer im Nordwesten von Russland einen atomaren Unfall. Ein kleiner Reaktor in einem Raketenantrieb ist anscheinend explodiert. Obwohl die Größe des Unfalls nicht mit dem von Tschernobyl vergleichbar ist, erinnert die Art wie er vertuscht wurde stark daran. Erst Tage später meldeten norwegische Messstationen radioaktives Jod in der Luft.
7. Russische Reaktoren generell - Westlich vom Unfallort am Weißen Meer steht das AKW Leningrad vom Typ Tschernobyl. Weiter östlich schippert "Tschernobyl on Ice", das schwimmende AKW Akademik Lomonossow, durch die Arktis.
8. Endlager beiderseits der deutsch/tschechischen Grenze
9. Sonstiges
Danach Rückfahrt nach Hluboka. Wer mag: Treffen in einer der Kneipen von Hluboka.
Sonntag, 06.10.2019
Wer mag: 10:00 Treffpunkt Parkhotel Hluboka, zu Fuß traditioneller Besuch des Schlossparks und des Schlosses, Mittagessen, Abfahrt.
Ich freue mich darauf Euch zu sehen!
Gefahr durch russische Reaktoren
Vor ein paar Tagen gab es am Weißen Meer im Nordwesten von Russland einen atomaren Unfall. Ein kleiner Reaktor in einem Raketenantrieb ist anscheinend explodiert. Obwohl die Größe des Unfalls nicht mit dem von Tschernobyl vergleichbar ist, erinnert die Art wie vertuscht wurde stark daran. Erst Tage später meldeten norwegische Messstationen radioaktives Jod in der Luft. (1) (2)
Westlich vom Unfallort steht das AKW Leningrad vom Typ Tschernobyl. Weiter östlich schippert "Tschernobyl on Ice", das schwimmende AKW Akademik Lomonossow, durch die Arktis. Und ganz in unserer Nähe, gleich hinter der tschechischen Grenze, bekommen die beiden russischen Reaktoren des AKW Temelin Laufzeitverlängerung.
Deswegen veranstalten die BI STOPPT TEMELIN und die Grünen Fichtelgebirge am 5. Oktober 2019 die 10. Temelin Konferenz. Wir haben mit Jan Haverkamp von Nuclear Transparency Watch einen Experten für russische Reaktoren dabei.
Anmeldung erforderlich bei brigitte.artmann@gruene-fichtelgebirge.de, Teilnahme auf eigene Gefahr und Kosten.
Treffpunkt ist am 5. Oktober 2019 um 9:00 am Parkplatz Parkhotel Hluboka nad Vltavou. Die Konferenz findet in Form einer Rundreise in der Umgebung des AKW Temelin statt. Da wir wieder das AKW umkreisen, braucht es den einen oder anderen Teilnehmer, der völlig unökologisch mit dem Pkw anreist, damit wir alle Personen die mit dem Zug kommen auch mitnehmen können.
Unterwegs wird in veränderbarer Reihenfolge besprochen:
Laufzeitverlängerung Temelin;
Laufzeitverlängerung Dukovany (Stand der Beschwerde vor dem Aarhus Komitee);
Neubau Dukovany, bzw. Temelin;
Endlager Tschechien und Deutschland;
Gefahr durch div. Rosatom Reaktoren.
(1) UNFALL IN RUSSLAND
(2) ERHÖHTE RADIOAKTIVITÄT
Liebe Teilnehmer der Temelin Konferenzen,
liebe interessierte Medienvertreter,
Anmeldung unbedingt erforderlich bei Brigitte Artmann: brigitte-artmann(at)gmx.de, 0178 5542868.
Teilnahme mit eigenem PKW auf eigene Verantwortung. Bitte Fahrgemeinschaften bilden und tschechische Kronen mitbringen für
Verpflegung. Änderungen im Programmablauf möglich.
Freitag, 28.09.2018
Wer mag, Treffen am Abend in Hluboka nad Vltavou.
Samstag, 29.09.2018
09:00 Treffpunkt am Park Hotel Hluboka.
Abfahrt zum AKW Temelin, mit Begutachtung des geplanten Endlagerstandortes zwischen dem AKW und Hluboka, mitten in schönster
südböhmischer touristischer Landschaft, sowie Besichtigung der Staumauer an der Moldau.
12:00 Beginn der Rundfahrt mit Bernhard Riepl – Wir begeben uns auf Spurensuche.
Flucht vor dem Tod
ISBN: 978-3-99028-637-1
21 x 15 cm, 176 S., Kt., Hardcover
€ 20,00
Dt. Übers. von Bernhard Riepl. Hrsg. von
Robert Streibel
Am 2. Februar 1945 sind aus dem Block 20 in Mauthausen rund 500 Gefangene, überwiegend sowjetische Offiziere, geflohen. Es handelte sich dabei um sogenannte K-Häftlinge. Gemäß des
Kugel-Erlasses vom März 1944 sollten aus deutschen Kriegsgefangenenlagern entwichene Offiziere sowie ranghöhere Unteroffiziere nach ihrer Ergreifung getötet werden. Der Massenausbruch aus
Mauthausen war der einzige in der Geschichte der NS-Terrorherrschaft.
In Jaroslav Hojdars Geschichte haben die Opfer Namen und viele eine Geschichte. Wie meint der grauhaarige Oberst vor dem Massenausbruch zu den versammelten Häftlingen: „Viele von uns werden ums
Leben kommen. Es ist möglich, dass wir in diesem Kampf fast alle sterben. […] Jetzt nehmt voneinander Abschied und tauscht die Adressen der euch Nahestehenden aus.“
Nur neun Personen überlebten den Ausbruch. Einen davon führte das Schicksal über Wunsiedel und Marktredwitz nach Mauthausen.
Er überlebte den Ausbruch und den Krieg nur dank der Menschlichkeit einiger Familien in der Gegend, die wir besuchen werden. Bernhard, der das Buch ins Deutsche übersetzt hat und seit langem in
Südböhmen lebt, wird uns zu den beiden Mühlen führen, die im Buch vorkommen. Eine davon ist mit einer circa 15 minütigen Wanderung zu erreichen. Wir werden auch die Stadt Bechyne kurz
besuchen (https://de.wikipedia.org/wiki/Bechyn%C4%9B). Dannach fahren wir weiter Richtung Tabor, (https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%A1bor), um in Sezimovo Ústí (https://de.wikipedia.org/wiki/Sezimovo_%C3%9Ast%C3%AD) den Autor, Herrn Hojdar, zu treffen. Er hat diese realistische Geschichte niedergeschrieben. Wer sich das Buch vorab bestellt und liest, kann die Geschichte an
den realen Schauplätzen besser nachvollziehen.
Herr Hojdar freut sich uns zu treffen und die mitgebrachten Bücher bei einer Autogrammstunde zu signieren.
Bernhard sagt, besonders interessant könnte für manche von Euch sein,
dass er die Witwe von Otto Katz (https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Katz_(Schriftsteller)), die deutsche
Kommunistin und Jüdin war, sehr gut kennenlernen konnte und daraus ein weiteres Buch entstand, das auch etwa 40 Jahre aufs Erscheinen warten musste. In Sezimovo Ústí gibt es ein Edvard Beneš-Museum mit schönem Park, was wir zeitlich wohl leider nicht mehr schaffen
werden. Bitte daran denken und ausreichend Kronen für Mittagessen und Kaffee mitbringen. Ansonsten hat Bernhard alles bestens durchorganisiert. Herzlichen Dank dafür!
Danach Rückfahrt nach Hluboka. Wer mag: Je nachdem am früheren oder auch späteren Abend Treffen in einer der Kneipen von
Hluboka.
Sonntag, 30.09.2018
Wer mag: 10:00 Treffpunkt Parkplatz Parkhotel Hluboka, zu Fuß traditioneller Besuch des Schlossparks und des Schlosses (von
außen - wer mag kann selbst vom Turm und Schloss von innen besichtigen), Mittagessen, Abfahrt.
Ich freue mich darauf Euch zu sehen!
Herzliche Grüße,
Brigitte Artmann
Temelin Schweißnähte - Nach Petitionsübergabe an Atomaufsicht
Landräte fordern: Bundesumweltministerium muss handeln!
Bonn, Marktredwitz, 13.07.2017. Das Atomkraftwerk Temelin steht in Tschechien in unmittelbarer Nachbarschaft zu Deutschland und Österreich. Würde man die verstrahlten Zonen der Atomkatastrophe von Fukushima auf Temelin übertragen, so lägen Teile des niederbayerischen Landkreises Passau in der Evakuierungszone. Die beiden russischen Reaktoren mit amerikanischer Technik sind seit Inbetriebnahme im Jahr 2000 sehr störanfällig. Reaktor 1 hat eine gefährliche Schweißnaht direkt am Reaktordruckgefäß. Diese Schweißnaht hält nicht unter Stress, sagt die Inspektorin der tschechischen Atomaufsicht, die den Fall untersuchte. Sie bekam einen Maulkorb. Der Fall wird vertuscht. Die dazugehörige Akte 15/2001/SUJB wird verleugnet.
Über 77.000 Unterschriften hatte die Initiatorin der Temelin-Petition Brigitte Artmann deswegen am vergangenen Donnerstag in Bonn im Bundesumweltministerium an Ministerialdirigent Thomas Elsner, den technischen Leiter der Atomaufsicht überreicht, immer begleitet vom Facebook-Livestream von Change.org. Die Unterzeichner fordern die sofortige und umfassende Prüfung der Aktenlage. Unterstützt werden sie dabei von den Landräten Franz Meyer aus Passau und Dr. Karl Döhler aus Wunsiedel, beide CSU. Auch die Landräte aus Regen, Michael Adam, SPD, und aus Freyung-Grafenau, Sebastian Huber, CSU, ziehen inzwischen laut örtlichen Medien nach (Onlinemagazin "da Hog'n"). In Bonn dabei waren neben Gregor Hackmack von Change.org, der kritisch bei Thomas Elsner nachhakte, auch Jan Haverkamp, der für Greenpeace zusammen mit seinem damaligen Chef in Prag die Sache aufdeckte, die Passauer Kreisrätin Halo Saibold sowie die Petentin Brigitte Artmann selbst, sie ist Kreisrätin im oberfränkischen Wunsiedel und Sprecherin der Initiative STOPPT TEMELIN.
Ministerialdirigent Thomas Elsner war einst der Pressesprecher des ehemaligen Bundesumweltministers Jürgen Trittin. Er erklärte seinen überraschten Gästen „seine Experten hätten die Akten bei einem Treffen im Oktober 2015 geprüft. Es gäbe keinen Handlungsbedarf“. Er selbst wäre damals aber noch nicht im Amt gewesen. Nach dem Gespräch räumte er ein, er „werde prüfen lassen, ob sich aus dem heutigen Gespräch neue Erkenntnisse ergeben hätten“.
Im Gegensatz zu Thomas Elsner war Brigitte Artmann bei diesem bilateralen Expertentreffen im Oktober 2015 in Prag dabei, ebenso wie Thomas Elsners Vor-Vorgänger in der technischen Leitung der Atomaufsicht, Ministerialdirigent a.D. Dieter Majer. Seit seiner Pensionierung arbeitet Majer als unabhängiger Experte und als solcher war er auch in Prag. Majer gilt als unbestechliche Größe seines Metiers. Er hat das Atomkraftwerk Biblis wegen Unregelmäßigkeiten lange still stehen lassen. Er schloss die Plutoniumfabrik in Hanau.
Majer sagt eben über jene Temelin-Schweißnähte, zu denen sein Nachfolger keinen Handlungsbedarf sieht: „Ich glaube, dass keine der Schweißnähte im Primärkreis den Anforderungen entspricht. Betreiber und Behörde haben bisher gegenüber der Öffentlichkeit die einwandfreie Qualität der Schweißnaht nicht nachgewiesen. Die einzige realistische Möglichkeit ist eine sehr aufwendige Prüfung der Dokumentation.“
Und auch der andere unabhängige Experte, der in Prag dabei war, Tilman Just, wurde nach kriminalistischer Recherche fündig. Just ist ein von der Atomindustrie anerkannter Materialexperte des TÜV Nord. Heute ist er im Ruhestand. Bei der Prüfung eines ihm vom BMUB zugänglich gemachten Temelin-Dokuments hatte er festgestellt, dass ein Rohr am einen Ende am Reaktordruckgefäß angeschweißt wurde, während das andere Ende desselben Rohrs zeitgleich in einer weit entfernten Montagehalle an ein zweites Rohr angeschweißt worden sein soll. Dieses Dokument kann nicht stimmen und sollte die Bundesregierung zu Anfragen bei der tschechischen Regierung nötigen. Einen entsprechenden Vertrag, der das möglich macht, gibt es zwischen beiden Ländern.
Brigitte Artmann war es unerklärlich wie Thomas Elsner zu der Schlussfolgerung kommen konnte, es wären Akten geprüft worden. „Ich stand neben Prof. Dr. Ehrhard, dem einzigen anwesenden Gutachter des Bundesumweltministeriums, als er in den Karton von der Größe eines durchschnittlichen Umzugskarton griff, der uns 30 Minuten vor Schluss der Veranstaltung unter Bewachung auf den Tisch gestellt wurde. Es waren Kopien, keine Originale. Sie waren in tschechischer Sprache. Nur ein Schreiben war in Deutsch. Wenn Herr Prof. Dr. Ehrhard kein Tschechisch können sollte, so wäre es doch von ihm höchst unseriös zu behaupten, alles wäre in Ordnung. Dolmetscher hatten wir keine.“ Sollte das Bundesumweltministerium bei der Aussage bleiben, es wäre damit alles „geprüft, alles sicher“, so müsse man in diesem Lichte auch die Sicherheit deutscher AKW hinterfragen.
„Zeitgleich zu diesem Expertengespräch war 2015 ein großangelegter, schon Jahrzehnte währender Betrug mit falschen Röntgenaufnahmen an allen Schweißnähten im nicht-atomaren Kreislauf aller sechs tschechischen Reaktoren festgestellt worden. Dieselben Firmen die heute für die Sicherheit der Schweißnähte im atomaren Kreislauf bürgen und heute angeklagt sind, sind darin involviert“, sagte Jan Haverkamp von Greenpeace. Er erklärte, dass die Akten, die die Sicherheit eines Atomkraftwerks belegen, ganze Räume füllen, sie passen keinesfalls in einen Umzugskarton. Und selbst diesen könne man nicht in 30 Minuten prüfen. Sein ehemaliger Chef bei Greenpeace Tschechien, Jiri Tutter, wäre auch bei diesem Prager Expertengespräch dabei gewesen und habe in einer Stellungnahme erklärt, die tschechische Seite habe die deutsche Seite mit diesem Karton schlichtweg provozieren wollen.
Der ehemalige technische Leiter der Atomaufsicht, Dieter Majer, bewertet die Stellungnahme von Prof. Dr. Ehrhard völlig anders als der heute zuständige Ministerialdirigent Elsner. Zur Erklärung: Der technische Leiter der Atomaufsicht hat die Aufgabe Stellungnahmen für die Führung des Bundesumweltministeriums zu bewerten.
Majer: Die bisherige Tätigkeit (des BMUB) in Sachen Temelin waren ein Fachgespräch am 19.Oktober 15 mit tschechischer Seite unter Beteiligung kritischer Fragesteller (Frau Kotting-Uhl, Frau Artmann und Andere), sowie ein Brief des BMUB vom 6.9.16, mit der Aussage, keine ernsthaften Zweifel an der fraglichen Schweißnaht zu haben, gestützt auf die Stellungnahme von Prof. Dr. Erhard.
Majer weiter in seiner schriftlichen Analyse der Stellungnahme von Prof. Dr. Erhard:
Zerstörungsfreie Prüfmethoden (ZfP) haben ihr Potential im Nachweis von Defekten über einem festgelegten Nachweislevel. Es ist derzeit nicht vorstellbar mit diesen ZfP Methoden, die mechanischen Eigenschaften vollständig in Wanddickenrichtung zu messen. Eigenspannungsmessung und die mechanischen Eigenschaften z.B. in einer geringen Tiefe von der Oberfläche ausgehend können z.B. mit Ultraschall oder Radiographie gemessen werden. Die Anwendung von Wirbelstrom‐Techniken kann Aufschluss über die Kornstruktur an der Oberfläche bringen. Ergebnis: es gibt keine ZfP Methode die, die klassischen mechanischen Methoden ersetzen kann, z.B. Zugversuch, Zähigkeit, Härte usw.
Die Qualifikation der Schweißverfahren wurde an vielen Teststücken ausgeführt. Auch wurden schweißtechnische Reparatursituationen simuliert. Wenn die Dokumentation dieser Qualifikationen und die persönlichen Zertifikate der Schweißer dokumentiert sind, können diese Information für eine Plausibilitätsstudie verwendet werden. Mit anderen Worten, die Dokumentation ist die Basis für die Qualitätsbeurteilung der Schweißnaht 1‐4‐5.
Selbst wenn die Härtewerte der wärmebehandelten Schweißnahtoberfläche mit der spezifizierten übereinstimmen (Messung der Härten der Schweißnaht und Wärmeeinflusszone), gibt es keine Garantie, dass die mechanischen Eigenschaften in Wanddickenrichtung gemäß den Spezifikationen sind. Es müsste plausibel erklärt werden, dass man von der Decklage auf das Volumen schließen kann.
Wenn die tschechische Genehmigungsbehörde, das Büro für die nukleare Sicherheit (StátníUřad pro Jadernou Bezpečnost, SUJB) sowie der Betreiber České Energetické Závody (CEZ) erlaubt, von unabhängigen Experten die Dokumentation bewerten zu lassen, könnte der Zweifel an der Qualität der Schweißstelle 1‐4‐5 eventuell behoben werden. Das verlangt umfassendes Dokumentationsarchiv. Das bedeutet, alle Protokolle während des Schweißens, die spezifischen Schweißprotokolle, die Protokolle über die ZfP einschließlich der Ergebnisse, die Wärmebehandlungsprotokolle nach dem Schweißen, müssten vorhanden sein.
Der Betreiber Temelin lässt an einer Verfahrensprobe die Reparatur die während der Herstellung der Schweißstelle 1‐4‐5 durchgeführt worden sein soll simulieren. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass die mechanischen Eigenschaften und die chemische Zusammensetzung durch Probenentnahme nach dem Schweißen, um damit eine Plausibilität zur Originalschweißnaht herzustellen, bestimmt werden können.
Der Schlüsselsatz in der Stellungnahme Erhard: „Es muss aber angemerkt werden, dass in Anbetracht der kurzen Zeit, die Prüfung der Dokumentation nicht mit der normalerweise geforderten Sorgfalt durchgeführt werden konnte.“
Temelin - Atomkatastrophe verhindern
Marktredwitz, 09.07.2017. Diesen drastischen Appell richtete Change.org
an seine Community: „Temelin ist ein Atomkraftwerk in Tschechien, nahe der
deutsch-österreichischen Grenze. Das Kraftwerk weist gefährliche Mängel auf. Insbesondere die Schweißnähte drohen, dem Druck des Reaktors nicht standzuhalten. Über 77.000 Menschen fordern in einer Change.org-Petition die dringende Untersuchung durch unabhängige Experten.“ Weiter heißt es „Tschernobyl und Fukushima
haben uns das Ausmaß der Atomkatastrophe vor Augen geführt. Eine weitere wollen wir unbedingt verhindern. Nächste Woche wird Petitionsstarterin Brigitte Artmann die Petition an das
Bundesumweltministerium übergeben. Unsere Campaigner/innen haben sie mit allen Kräften unterstützt und werden sie zum Termin begleiten. Wir werden aus
dem Ministerium berichten und weiter Druck machen bis dieses Atomkraftwerk und andere, die die Sicherheit der Menschen gefährden, geschlossen werden.“
Auch die bayerische
Politik an der tschechischen Grenze ist besorgt
Die Landräte aus dem oberfränkischen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge und dem niederbayerischen Landkreis Passau haben sich bereit an das Bundesumweltministerium gewandt und auf Untersuchung gedrungen. Im Landkreis Passau sogar mit Beschlussfassung in einem Ausschuss. Zwei unabhängige Experten aus Deutschland hatten dringend dazu geraten, alle Schweißnähte des atomaren Kreislaufs von Temelin 1 prüfen zu lassen. Dieser Reaktor hat eine gefährliche Schweißnaht direkt am Reaktordruckgefäß, die unter Stress nicht hält, sagt eine Inspektorin der tschechischen Atomaufsicht. Sie bekam einen Maulkorb. Der Landkreis Passau ist nur 60 km von den beiden sehr störanfälligen russischen Reaktoren entfernt.
Die Bundesregierung kann auf diese Untersuchung dringen, denn sie hat einen bindenden Vertrag mit Tschechien!
Das sagt die Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl. „Doch die Bundesregierung bleibt untätig. Das ist ein Skandal und bringt uns alle in Gefahr!“ ist das Fazit der Wunsiedler Kreisrätin und Sprecherin der BI STOPPT TEMELIN, Brigitte Artmann, die am kommenden Donnerstag, dem 13. Juli 2017, in Bonn die Petition an Ministerialdirigent Elsner, dem technischen Leiter der deutschen Atomaufsicht überreichen wird. Mit dabei Change.org, der Nuklearexperte Jan Haverkamp von Nuclear Transparency Watch, die Grünen Fichtelgebirge und die Passauer Kreisrätin Halo Saibold.
www.change.org/p/bundesregierung-atomkraftwerk-temelin-i-sofort-abschalten
Kontakt: Brigitte Artmann BI STOPPT TEMELIN Mobil +49 1785542868 brigitte-artmann@gmx.de
IBAN: DE52 7805 0000 0222 4106 64
Am 19.05.2017 fand ein Workshop Zwischenlager und Block 6 des AKW Lubmin/Greifswald statt.
Siehe auch rechts AKW LUBMIN/GREIFSWALD
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Stoppt Temelin B.Artmann
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